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Große Kundgebung gegen Kürzungen im sozialen Bereich – Diakonie Herford in Düsseldorf auf der Straße

Am vergangenen Mittwoch beteiligte sich das Diakonische Werk Herford gemeinsam mit der ev. Diakoniestiftung, an der Großkundgebung in Düsseldorf gegen die geplanten Kürzungen der schwarz-grünen NRW-Landesregierung im sozialen Bereich. Mit einem eigens organisierten Bus reiste eine Gruppe von Mitarbeitenden nach Düsseldorf, um sich mit den über 30.000 Demonstrierenden auf den Rheinwiesen zu vereinen.

Die angekündigten Einsparungen in Höhe von 83 Millionen Euro im sozialen Sektor treffen auch die Angebote der Diakonie und ihrer Partner in Herford. „Diese Kürzungen gefährden zentrale Unterstützungsstrukturen für Familien, Geflüchtete und Menschen in schwierigen Lebenslagen“, sagt Barbara Geisler-Hadler, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Herford. Bereits zum 30. September musste die Asylverfahrensberatung in Herford eingestellt werden – ein Verlust, der nicht nur die betroffenen Mitarbeitenden, sondern auch viele Ratsuchende verzweifelt zurücklässt. Barbara Geisler-Hadler berichtet, dass viele Geflüchtete weiterhin vor verschlossenen Türen stehen und auf Beratung hoffen.

In der Suchthilfe sollen Präventionsmaßnahmen und Hilfen um fast 37 Prozent auf 3,4 Millionen Euro gekürzt werden. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Drogentoten in NRW seit 2015 verfünffacht.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser in NRW rechnet mit Schließungen. Viele Frauenhäuser befinden sich schon jetzt in einer „finanziell prekären Lage“. Trotzdem plant die Landesregierung die Förderung zum Schutz gewaltbetroffener Frauen um fast zwei Millionen Euro zu kürzen. Dabei sind die Fälle von häuslicher Gewalt in NRW seit 2018 kontinuierlich gestiegen. Auch die Gefährdetenhilfe steht vor massiven Einschnitten. Programme wie gemeinnützige Arbeit als Ersatzfreiheitsstrafe, die Rückfälle verhindern und Kosten sparen, könnten vollständig wegfallen. Allein in Köln wurden damit 11.000 Hafttage gespart, die sonst mehr als zwei Millionen Euro gekostet hätten.

Geschäftsführerin Fr. Barbara Geisler-Hadler und Vorständin der Diakoniestiftung Fr. Dr. Weise (v.l.)

Viele Projekte könnten gar nicht oder nur eingeschränkt weitergeführt werden. Die geplanten Einsparungen bedrohen die Existenz in der Familienhilfe und den Familienbildungsstätten, Angebote im Bereich Integration, die Altenhilfe und die Suchthilfe.

Quellen WDR: Infobroschüre der Freien Wohlfahrtspflege NRW, Pressegespräch Diakonisches Werk Rheinland Westfalen LippePressekonferenz des MinisterpräsidentenRecherchen der Reporter, www.Diakoniestiftung-Herford.de, Bericht des WDR auf wdr.de